Nach einer wetterbedingten Terminverschiebung war es nun endlich soweit. Der Haringvliet rief.
Zwei Tage und das noch mit dem Weltmeister. Besser geht es nicht.
Das Wetter hat uns allerdings auch diesmal wieder im Stich gelassen. Regenschauer und Sturmböen bis 60 kmh waren angesagt. Da unser Tripp mit Didi für den nächsten Tag angesagt war, blieb uns der Rest des Anreisetages noch zum Fischen. Von der Autobahn fuhren wir direkt den Hafen von Den Bommel an. Schnell zogen wir warme Klamotten an und reduzierten das tackle noch auf das Nötigste; schließlich waren wir ja zu Fuß unterwegs. Wir liefen zu einem von Didi empfohlenen spot und schauten uns erst einmal um. Es war scheinbar Flut mit weiterhin ansteigendem Wasser. Wir hatten beide keine große Ahnung, was wo wie ging. Aber wir versuchten unser Glück. Die ungefähre Tiefe hatten wir von Didi erfahren und fingen an zu jiggen. Erst 10, dann 15 und schließlich 18g. Auch dies war wegen des starken Windes kaum fischbar. Jiggs mit höherem Wurfgewicht hatten wir leider nicht dabei. Der Sturmregen peitschte uns ins Gesicht. So vergingen mehrere Stunden ohne Kontakt. Wir probierten viele Köder und rigs, bis dann endlich der erste Biss kam. Das Texas-rig hatte zugeschlagen.
Ein Zander hatte sich den easy shiner gepackt. Wir waren erleichtert und hofften auf eine eventuelle Beißphase. Der zweite Fisch, kurze Zeit später, auch auf Texas-rig, war ein Hecht. Machen ganz schön Laune die Fische im Drill. Danach kam der große Auftritt des DS-rigs. Olli fing innerhalb kürzester Zeit zwei gute Zander.
Alles schöne Fische, nur wo blieb der Zielfisch??? Kaum hatte ich den Satz zu Ende gesprochen, knallte es auch schon in Ollis Rute. Heftige Kopfstöße ließen auf einen guten Fisch deuten. Ein dicker Barsch kam zum Vorschein. Mit 46cm eine schöne Murmel.
Mit diesem Fisch beendeten wir den Tag völlig zufrieden und waren in voller Vorfreude auf den nächsten. Bei Bier und Pizza ließen wir den Tag noch einmal Revue passieren. Für das erste Mal am Haringvliet war das echt super. Der nächste Tag startete um 8Uhr an der Slipstelle von Den Bommel. Didi stand schon mit dem Boot vor Ort, als wir ankamen.
Nach einem kurzen smalltalk machten wir das Boot startklar. Bei Didi saß jeder Handgriff. Wir bekamen gleich unsere Aufgaben. Als das Boot im Wasser lag und wir uns auf den Weg zum ersten spot machten, war klar, dass es uns der Wind nicht leicht machen würde. Mit vier bft schon eine steife Brise; mit Tendenz zu 5. Naja, wir gaben unser Bestes und Didi ebenfalls. Er erzählte und erklärte uns viel über das Gewässer, die Fische, die Gegebenheiten und Methoden. Es herrschte eine sehr angenehme und lustige Stimmung. Anfangs suchten wir die Fische schleppend, sie waren auch da, nur beißen wollten sie nicht. An interessanten Stellen ließen wir uns auch jiggend mit dem Bugmotor langsam driften. Leider keine Bisse. Da wir Hochwasser hatten, fuhr Didi einen kleinen Yachthafen an. Dort war es ein bißchen windstiller, so dass wir sauber jiggen konnten. Nach zwei Fehlbissen kam hier der erste Fisch, ein 70er Hecht hatte sich den shad teez geschnappt. Olli konnte nach einem spannenden Drill einen 90er Hecht nachlegen.
Jetzt lief es. Wir hatten richtig Spaß. Noch einmal machten wir uns auf die Suche nach den Dickbarschen. Einen schönen Biss auf einen geschleppten Wobbler konnte ich nicht verwerten. Sonst kam aber nichts mehr. Also zurück zum Hafen. Bei starker Welle jiggten wir noch einmal das Hafenbecken samt Einlauf ab. Ein heftiger Einschlag in der Adrena und einem sehr langen Drill, den ich wahrscheinlich ohne Didis Stsuerkünste nicht zu Ende gebracht hätte, folgte mein persönlicher PB. 116cm und über 30 Pfund. Was für ein Fisch. Wahnsinn.
Am letzten spot angekommen knallte es noch einmal schön in den Ruten. 5 Zander, Ein Hecht und ein Barsch gingen noch auf unser Konto. Ein wirklich gelungener Tag. Der Wind hat leider einige spots unfischbar gemacht, aber wir haben dennoch sehr viel Spaß gehabt und trotz schlechter Bedingungen am Ende 9 gute Fische gehabt. Bei Dietmar auf dem Boot gibt es immer Fisch, aber vorallem geballte Fachkompetenz und jede Menge gute Laune.
TL Flo